Ein Projekt von KockoTTransformation und Mattonoffice
Innovative Stadtplanung für die große Straße in Wittenburg (Mecklenburg-Vorpommern)
Am 22.10.2012 trafen sich die Bürgermeister benachbarter Städte und die Vertreter des Wirtschaftministerium zu einer Stadtbegehung. Sogar eine Vertreterin der Holländischen Botschaft war eigens angereist. Alle waren begeistert, von dem Pilotprojekt und entwickelten bereits Visionen für die Zukunft.
Die neue U-Bahn Station wird eingeweiht.
In unserem Projekt geht es um die Entwicklung neuer Ideen für die Gestaltung ruinöser Kleinstädte in Mecklenburg-Vorpommern.
Am konkreten Beispiel der ehemaligen Ackerbürgerstadt Wittenburg haben wir eine Woche im August die zentrale Große Straße der Innenstadt sozial wiederbelebt. In Form von Workshops wurden die teils verfallenen Häuser bespielt (Tanzhaus, Frühstückshaus, Schulhaus, Kinderstrand, Beschwerdebüro etc.). Die Wittenburger Bürger nahmen rege daran teil. Es entstand eine Vision, wie eine sozial verankerte Stadt aussehen könnte. Während dieser Woche ließen sich die z.t. weltweit renommierten anwesenden Stadtplaner, Architekten und Künstler inspirieren und wurden aktiv. Die Designer Björn Ortfeld und Andreas Ermisch entwickelten daraus die Entwürfe für die temporären Fassadengestaltungen. Diese wurden am 27.9.2012 öffentlich präsentiert und ausgewählt.
Vom 21.10.2012 bis zum 12.01.2013 zieren vierzehn Objekte, Fassadengestaltungen und Lichtinstallationen die Große Straße in Wittenburg. Stadtplanung im Maßstab 1:1 findet statt. Die Wittenburger Bevölkerung und die Investoren setzen sich in einer neuen Art und Form mit der Gestaltung ihrer Innenstadt auseinander.
Wittenburg ist ein städtebauliches Idyll, Alles ist vorhanden: Fluss, Mühle, Kirche, Stadtwall, Gutshaus, Rathaus, Post, Kleingewerbe, Geschäfte…in der Regel, behutsam restauriert. Sämtliche urbanen Wohn- und Lebensformen sind in Wittenburg möglich.
Lediglich die Hauptachse durch die kleine Ackerbürgerstadt, die "Große Straße" ist von verfallenen und ungenutzten Häusern gekennzeichnet. Diese sollen nicht länger Symbole des Verfalls, des vergangenen Lebens sein. In einem künstlerischen Prozess wurden Fassadengestaltungen und Objekte geschaffen. Sie sind die Symbole einer temporär anders erlebten Straße. Es entsteht eine urbane Qualität in der angezettelten Auseinandersetzung. Die große Straße wird zum 1km langen Ausstellungsraum. Der Passant erlebt die Straße völlig neu, reflektiert das Gesehene als städtebaulichen Impuls.
Diese Form der Städteplanung mittels sozialer Wiederbelebung soll vor allem inspirieren. Das ist die Keimzelle unserer innovativen Stadtentwicklung, der Beginn einer kreativen, bedürfnisorientierten Umnutzung der alten verfallenen Häuser.
Das Projekt wurde durch die Stadt Wittenburg und das Wirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern gefördert.
Der größte Hit war die überdimensionale Strickfassade.
Über 50 Wittenburgerinnen strickten dafür, in wochenlanger Kleinarbeit
Die Führung durch die "Große Potemkinsche Strasse"
entwickelte sich zu einer Massenveranstaltung... Jakob van de Rijs präsentiert seinen Entwurf, Das"Parkhaus"
Bernadette La Hengst stimmt ein, zu Ihrem Wittenburger Beschwerdechor Song
Ton Matton begrüßt Besucher der "Großen Potemkinschen Straße"
Seit der Wende waren nicht mehr soviel Menschen auf der Strasse.
Lukas Pusch präsentiert seine drei Projekt-Vorschläge zu "Kunst am Bau"
Die Diskussion darüber wurde zu einer regelrechten Volksabstimmung und musste auf Grund
des großen Publikumsandranges auf die Straße verlegt werden.
Die grosse Potemkinsche Strasse wird eröffnet. Bürgermeister Nobert Hebinck, Ton Matton und Michael Kockot zerschneiden symbolisch das Strickband
Am Sonntag, dem 21. Oktober 2012 versammelten sich Tausende Besucher in der "Großen Potemkinschen Straße" in Wittenburg. Stundenlang, bis in den späten Abend zogen Menschenmaßen durch die Stadt und bewunderten die Werke.
Die feierliche Vernissage eröffnete Herr Bürgermeister Nobert Hebinck.
Stadtplaner und Künstler Ton Matton, Designer Michael Kockot, Künstler Lukas Pusch, Architekt Jacob v.d. Rijs, Musikerin Bernadette la Hengst, Architektin Sofie Wagner, Licht-Designer Andreas Ermisch, Designer Björn Ortfeld und sein Team präsentierten ihre Arbeit.